FCN stürzt Spitzenreiter

Es wurde frisch am Samstagabend in Neu-Anspach. Das sah man den fröstelnden Einlaufkindern, die der Club mit den Spielern aufs Feld schickte, vor Anpfiff der Partie an. Entschädigt wurden die Kids und die rund 180 Zuschauer durch ein rassiges Flutlichtspiel, in dem sich der FC Neu-Anspach mit 3:1 gegen den bisherigen Tabellenführer Spvgg. Griesheim durchsetzen konnte.Die Gastgeber begannen schwungvoll, zeitweise tummelten sich neben Stoßstürmer Patrick Hildebrandt auch Marco Weber, Benjamin Maurer und Patrick Gilles an vorderster Front. Dadurch gewährte der FC den Gästen allerdings Räume, die diese durch den quirligen Teklu Tewelde zu nutzen wusste. In der ersten Viertelstunde testete der Griesheimer FC-Keeper Mario Schreiber gleich viermal.

 

Gutes Gefühl
Danach zog sich Neu-Anspach zurück, und Griesheim dominierte die erste Hälfte. „Wir waren da vielleicht etwas verunsichert Ich hatte aber immer das Gefühl, dass wir gewinnen", verriet Trainer Frank Gerster, „und das habe ich den Jungs in der Halbzeit vermittelt."Im zweiten Durchgang waren es dann die Hausherren, die den Ton angaben.

 

Zwar stand man tiefer als zu Beginn, wusste aber die Distanz zum gegnerischen Tor mit präzisen Pässen zu überwinden. Zu den Torerfolgen führten dann Standards. In der 68. Minute zirkelte Patrick Gilles einen Freistoß von Linksaußen frech auf das kurze Eck und überrumpelte Gästetorwart Christopher Wickert. Es sollte nicht die einzige unglückliche Aktion des Keepers bleiben: In der 79. Minute brachte er im Strafraum Patrick Hildebrandt zu Fall und kassierte die Rote Karte. Die erste Aktion des eingewechselten Ersatzkeepers Hugo Hell war es dann, den Ball aus dem Netz zu fischen. Denn Marco Weber verwandelte den Elfer sicher. Wenig später war zumindest die Spielerzahl ausgeglichen, denn René Gilles kassierte Gelb-Rot.

 

Pöbelnde Gäste-Fans
Einem Moment der Unachtsamkeit in der 88. Minute wurde prompt mit dem Anschlusstreffer bestraft. Doch ein neuerlicher – berechtigter – Strafstoß von Marco Weber in der Nachspielzeit stellte den Zwei-Tore-Abstand wieder her.Insgesamt war es ein Spiel auf hohem Niveau, nur ein kleiner Teil der rund 40 Gästefans wollte sich diesem partout nicht anpassen. Eine Gruppe von zehn Mann zündete Feuerwerk und pöbelte auf Höhe der Mittellinie fast das komplette Spiel hindurch. Besonders Patrick Hildebrandt wurde auf unflätigste Weise immer wieder beleidigt. „Keine Ahnung, was mit denen war", zuckte der Betroffene nach der Partie die Schultern, „vielleicht hatten die auf der Fahrt hierher ein paar Bierchen zu viel. Aber das motiviert mich eher, und in der Kabine kamen die Jungs alle zu mir und sagten, dass sie das Spiel für mich gewinnen wollen. Wer sich 90 Minuten lang so verhält, der verliert. Das wusste ich zu 100 Prozent."

 

Neu-Anspach: Schreiber – Gette, Lorenz, Rossner, R. Gilles – E. Weber, Pauls – Maurer (67. Zamanyan), M. Weber, P. Gilles (71. Fomin) – Hildebrandt (90. Müller). – Tore: 1:0 P. Gilles (68.), 2:0 M. Weber (81./FE), 2:1 Horn (88.), 3:1 M. Weber (90.+3/FE). – Rot: Wickert (79., Notbremse). – Gelb-Rot: R. Gilles (86., wiederholtes Foulspiel).

 

Quelle: Taunus-Zeitung