23 Okt
Senioren I
Wer entscheidet das Spitzenspiel?
Sowohl der Spitzenreiter Türk Gücü Friedberg als auch Gastgeber FC Neu-Anspach haben im Gruppenliga-Aufstiegskampf einen großen Pluspunkt: herausragende Stürmer.
Die Taunus-Zeitung berichtet:
Spiel der Woche
FC Neu-Anspach gegen Türk Gücü Friedberg: Das ist am Sonntag (15 Uhr) auf der Sportanlage an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße nicht nur das Fußballspiel zwischen der „Mannschaft der Stunde" und dem erwarteten Tabellenführer der Fußball-Gruppenliga Frankfurt/West. Das ist auch das Duell zweier überragender Torjäger. In den 13 Punktspielen seines Teams hat es der Neu-Anspacher Stürmer Patrick Hildebrandt auf genauso viele Tore gebracht. Ibrahim Cigdem traf in den bis dato 14 Ligapartien seines Vereins beeindruckende 21 Mal.
Eigene Tore zweitrangig
Hildebrandt nimmt die Serie des vormaligen Vatanspor-Angreifers zur Kenntnis. „Da gibt es keinen Neid. Für mich ist die eigene Trefferausbeute eher zweitrangig", sagt der vom TuS Merzhausen zurückgekehrte Stürmer. Nur so viel: An die Torjägerkanone in der Liga glaube er nicht, aber im Hochtaunuskreis sei die TZ-Trophäe für ihn in dieser Saison machbar. Wichtig für den Neu-Anspacher Goalgetter ist vielmehr, dass die beachtliche Serie von acht Pflichtspielsiegen in neun Partien – nur bei der FG Seckbach wurde zwischendurch mit 0:2 verloren – gegen den Tabellenführer nicht reißt und er dabei nicht so viele Chancen braucht, um Tore zu erzielen. Hildebrandt sagt: „Wir brauchen uns nicht zu verstecken, bisher haben wir alle Großen geschlagen. Mit einem Dreier gegen Türk Gücü wären wir richtig im Geschäft."
Für den Torjäger der Gäste zählt in dieser Saison nur der Aufstieg. „Wir haben viele gute Spieler, die auch höherklassig spielen können. Alle wollen die Meisterschaft und die Rückkehr in die Verbandsliga", sagt Cigdem der TZ. Persönliche Ziele verfolgt der Goalgetter aber auch. „Ich will gesund bleiben und mehr als 41 Tore erzielen. Dann hätte ich den Rekord aus meiner Ober-Erlenbacher Zeit in der Gruppenliga eingestellt."
FCN-Trainer Frank Gerster ist nach dem Sprung ins Kreispokal-Halbfinale (3:1 am Dienstag beim FC Oberstedten) angriffslustig: „Meine Spieler fühlen, dass wir in dieser Liga nur sehr schwer zu besiegen sind. Ich habe ihnen eine Siegermentalität mitgegeben. Alle Akteure wissen, dass wir Spiele auch drehen können. Das macht uns stark." Zuletzt schlug der Tabellenfünfte (25 Punkte) den Zweiten Spvgg. Griesheim (29) und Dritten Olympia Fauerbach (28) jeweils mit 3:1. Den Schlüssel zum Erfolg sieht der frühere Profi Gerster, der ohne die verletzten Achraf Gara Ali und Eric Becker auskommen müsse, in der Einstellung und der Physis. Sein Team komme über den Teamgeist, mit Herz, auch wenn fußballerisch noch Luft nach oben sei. Gerster: „Wir haben die jüngste Mannschaft der Liga. Türk Gücü ist weitaus erfahrener. Ich hoffe, dass dies im Spitzenspiel nicht zum Tragen kommt."
Der Spitzenreiter hat sich in dieser Woche aufgrund von mannschaftsinternen Differenzen von einem Stammspieler getrennt. Mit Ahmet Sahinler musste der stellvertretende Spielführer gehen. Ex-Profi Nazim Sahin, der im Mai bei Türk Gücü seine zweite Trainerstation in Angriff genommen hat, ist voll auf den Wiederaufstieg fokussiert. „Mannschaft, Trainer und Verein wollen die Meisterschaft. Dafür geben wir Gas, trainieren hart, um dieses Ziel zu erreichen", sagt er. Sahin wisse, dass dafür auch etwas Glück notwendig sei. Den FCN hat der frühere türkische Zweitliga-Spieler zweimal beobachtet. Ihm sei die Schwere der Aufgabe bewusst. Der Türk-Gücü-Coach: „Ein starker Gegner, viele gute Einzelspieler, heimstark. Wir haben Respekt, aber natürlich keine Angst."
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